Argentinische Besonderheiten

Ich bin jetzt schon eine ganze Zeit hier in Argentinien und möchte einige argentinische Besonderheiten, die mir bis jetzt aufgefallen sind, auflisten.

1.) Mate cocido: Dies ist ein Tee, der überall in Argentinien getrunken wird. Mate stammt von den Gauchos, die argentinischen Cowboys sind, und ursprünglich Mate aus Kürbissen getrunken haben. Diese Tradition wird bis heute fortgesetzt: Man füllt ein eisernes oder hölzernes, kleines, kürbisähnliches Gefäß (“calabaza” oder “guampa” gennant) bis oben mit Matetee und viel Zucker auf. Daraufhin gibt man heißes Wasser dazu und trinkt es sofort mit einem eisernen Strohhalm („Bombilla“ gennant) aus. Mate wird aus einem Gefäß reihum getrunken und jeweils von einer Person immer wieder neu zubereitet.
2.) Zucker: Soweit ich bis jetzt festgestellt habe, konsumieren die Argentinier sehr viel Zucker. Ungefähr immer die dreifache Menge, die ich aus Deutschland gewohnt bin. Beim Mate Tee kommt zum Beispiel immer ein gehäufter Löffel Zucker pro neue Zubereitung hinzu.
3.) Dulce de Leche: In Argentinien gibt es kein Nutella, sondern Dulce de Leche. Dies ist eine karamellartige Paste, die die Argentinier mit fast allem essen. Zum Beispiel sind Torten oder Gebäcke meistens mit Dulce de Leche.
4.) Asado: Jeder Argentinier, der etwas auf sich hält, besitzt einen Grill. In den ärmeren Familien sind diese meist halbierte Öltonnen. Asado ist das größte Teil von Rind, der Bauchteil, und wird als ganzes Stück gegrillt. Die kleine Version des Asado ist Choripan, was übersetzt so viel wie „Wurst und Brot“ heißt. In der Tat werden hierbei Würste gegrillt und mit Brot gegessen.
5.) Wasserversorgung: Buenos Aires ist in der Flussebene des breitesten Flusse der Welt, der Rio de la Plata, gebaut. Deswegen ist dort das Lad sehr flach und der Druck in den Wasserleitungen ist sehr gering. Somit besitzt jedes Haus ein Wasserreservoir auf den Dach und eine Pumpe, die das Wasser hinaufpumpt.
6.) Zug fahren: Wer mit einem örtlichen Zug in Buenos Aries fährt, wird einige Unterschiede feststellen: Die Türen des Zuges sind meist im Fahren geöffnet und falls der Zug überfüllt sein sollte, fahren die Leute auf den Trittbrettern des Zuges mit. Im Zug selbst, verkaufen viele Leute Süßigkeiten um sich ihr tägliches Brot zu verdienen. Vor allem junge Kinder betteln, indem sie Zettel, auf denen ein Hilferuf steht, verteilen. Allerdings ist dies mit Vorsicht zu genießen: Ich habe denselben Zettel, auf dem stand: “Ich bin Miguel und habe keine Familie und…“ von zwei verschiedenen Jungs bekommen. Wahrscheinlich steht eine Gruppe, die die Jungs zum Betteln schickt und am Ende das Geld einkassiert, dahinter. Ich glaube nämlich nicht, dass die Jungs alleine auf die Idee kommen, hundert Zettel zu kopieren, um dann damit im Zug betteln zu gehen. Deswegen gebe ich nie Geld – immer nur Essen.
7.) Remis: Remis sind private Taxiunternehmen, die kostengünstiger sind und nicht nach Kilometer bezahlt werden. Jedes Viertel hat seinen eigenen Remisstand. Die Remises (Autos) sind immer in einen katastrophalen Zustand. Nicht selten fehlen ganze Kotflügel oder Teile der Verkleidung. Gurte sucht man vergebens. Diese wären aber, aufgrund der aggressiven Fahrweise der Fahrer, dringend notwendig. Obwohl die Fahrer nachts nicht wissen was eine rote Ampel bedeutet, bin ich bis jetzt immer heil angekommen.
8.) Kleingeld: In ganz Buenos Aires gibt es kein Kleingeld, bzw. niemand wechselt dir einen Schein in Kleingeld. Das liegt daran, dass die 15000 Buse der über 600 Linien nur mit Kleingeld bezahlt werden können. Somit lautet die goldene Regel in Buenos Aires: Bezahle niemals mit Kleingeld – immer mit Scheinen. Wenn du kein Kleingeld hast, kannst du auch nicht Bus fahren.
9.) Wahlwebung: Wahlwerbung in Argentinien ist etwas anders als in Deutschland. Wenn man in Argentinien mit den Zug fährt, kann man sehr oft auf Wänden gemalte Graphities sehen. Diese beinhalten Wahlsprüche, wie: „Kirchner ist super“, „Wählt Kirchner“ oder „Kirchner hat das Land verbessert“. Aber auch in Vororten und sogar in der Innenstadt sieht man überall solche Graphities. Im Jahr 2007 sind nämlich Wahlen in Argentinien.
10.) Begrüßung: Die Argentinier geben sich bei der Begrüßung immer einen Kuss auf die rechte Wange. Ältere Personen, wie Omas, bekommen zwei Küsse: Einen rechts und einen links
11.) Berühmte Personnen: Die drei Personen, die man in Argentinien kennen muss, sind: Diego Maradonna, Evita Duarte de Perón, die Frau des Präsidenten Perón und Carlos Gardel, der Tango Musik machte.

4 Responses to “Argentinische Besonderheiten”

  1. Chris sagt:

    net schlecht net schlecht^^

    viel spaß in argentinien noch

  2. Carmen de la Cruz sagt:

    Querido Patrick,

    dein Website ist gut. Ihm gefallt mir schon. Ich bin von Argentina und lebe hier.

    Deine „Mate Strohhalm“ ruft man aber hier als „Bombilla“. Die Kurbisgefas ist gennant „calabaza“ o „guampa“.

    y die clubs de futbol kommen aus toda argentina y no sólo de acá (BsAs).

    Mucha suerte, viel Gluck

    tschuss

    Carmen

  3. David D sagt:

    Hi!

    Eine klasse Einführung hast Du geliefert! Ein kleines Kompendium argentinischer Eigentümlichkeiten, „net schlecht net schlecht“ 😉

    Du scheinst dich schnell eingefunden zu haben, in die fremde Kultur…

    Gute Zeit noch (!) und Grüße,
    David

  4. Ursula Ullrich sagt:

    Ich werde im Okt. 2008 zum 6. Mal privat nach Buenos Aires reisen.
    Ich habe mich 2000 in diese Stadt verliebt. Das Taxifahren mit einem
    normalen schwarz-gelben Taxi ist billig, es gibt Gurte und manchmal
    trifft man einen, der deutsche Vorfahren hat. Bisher waren alle Taxi-
    Fahrer recht nett. Einer bot uns sogar Kekse an. Busfahren ist auch recht
    billig und interessant. Tauben füttern auf dem Plaza de Mayo macht viel
    Spass,die Tauben sehen sofort, wenn man MAIS gekauft hat. Wir steigen
    immer im Regis-Hotelm Calle Lavalle/Calle Esmeralda ab. Dort fühlen
    wir uns immer recht wohl. Tschau, Uschi

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