Tag 3: Lebensfluss

Juli 31st, 2006

Als wir früh aufwachten, waren Talea und Leon immer noch nicht vom Bananen Spiel zurückgekehrt. Darauf wurde eine Diskussionsrunde aller Freiwilligen der Gruppe B einberufen und man sollte Fragen wie

„Wie soll ich mich in so einer Situation verhalten?“

„Was kann man beim nächsten Spiel besser machen?“

in der Gruppe erörtern.

Darauf ging es wieder zur Burg Lutter um das Mittagessen einzunehmen. Dann kam auch die erlösende Nachricht: Die beiden Vermissten sind wieder zurückgekehrt.

Als nächster Programmpunkt stand der „Lebensfluss“ auf der Tagesordnung. Man versammelte sich auf der Wiese und besprach den Tagesablauf: Jeder solle Gedanken über sein bisheriges Leben, mit seinen Tiefpunkte, Höhepunkte und prägenden Momenten anstellen und dies auf einen DinA1 Blatt verbildlichen. Zum Beispiel mit Wachsmalkreiden, Wassermalfarben oder Filzstiften. Dafür hatten wir einen halben Tag Zeit. Danach wurden die Ergebnisse in Kleingruppen vorgestellt und besprochen. Ich war in der Gruppe, mit Julian, Jean-Paul, Jens und Pablo.

Es war sehr interessant und aufschlussreich, den Lebensweg anderer zu erfahren. Aber es war auch von großer Bedeutung seinen eigenen Lebensweg zu überdenken und darüber zu reflektieren, was eine große Bereicherung für mich selbst darstellte. Ich stellte fest, dass eigene Erlebnisse das höchste Gut im Leben sind und man diese auf jeden Fall festhalten sollte.

Unsere Gruppenarbeit war so intensiv, das wir für drei Vorstellungen von 20.00 Uhr bis 24.30 brauchten. Wir beschlossen die letzten drei am nächsten Tag zu machen.

Lebensfluss

Tag 2: Das Bananen Spiel

Juli 30th, 2006

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Sportplatz um die dortigen Workshops zu besuchen. Ich war zuerst im Theater Workshop von Nacho und danach trainierte ich meine Jonglage Künste im Workshop von Karl. Hier verbesserte ich meine Jonglier- und Devilstickskünste. Danach hatte ich die Wahl zwischen einem weiteren Theater Workshop oder einem Akrobatik Workshop. Hierbei entschied ich mich für das Theater.

Als weiterer Tagespunkt stand eine kurze Essensberatung auf dem Tagesplan, die zum Teil aufklärend war.

Zum krönenden Abschluss, wurde MIBAPATI – das Spiel des Lebens gespielt.

Dieses besteht darin, dass man an einen unbekannten Ort abgesetzt wird und in irgendwelcher Weise wieder zurück zum Ausgangspunkt kommen muss. Als Hilfsmittel hierfür hatten Julian W. und ich eine Banane und eine 500g Packung ungekochter Nudeln. Unsere zwei Zusatzaufgaben bestanden darin, diese Banane gegen einen beliebigen Gegenstand einzutauschen und unser Abendessen bei irgendwelchen Leuten zu kochen und einzunehmen.

In Baddeckenstedt, ungefähr 15 km von der Burg Lutter entfernt, versuchten wir zuerst unsere Aufgaben bei diversen Privatpersonen, einem türkischen Döner Laden und einem griechischen Restaurant zu lösen. Allerdings wurden wir nicht sehr freundlich empfangen. Erst bei einem italienischen Restaurant konnten wir unsere Nudelpackung gegen kalte, gekochte Nudeln eintauschen. Da wir diese allerdings nicht essen wollten, versuchten wir erfolgreich unsere Banane bei der Gaststätte Woltmann einzulösen. Wir bekamen dafür einen Schweinebraten mit Kartoffeln, Gemüse und einer sehr leckeren Soße. Zum Trinken durften wir uns zwei Sprudelwasser aussuchen. Da wir über diese Nettigkeit sehr erstaunt waren, führten wir ein Interview mit Frau Woltmann:

Wieso haben Sie uns zwei Essen und zwei Getränke spendiert?

Frau Woltmann hat uns geglaubt, dass wir ein FSJ in Buenos Aires machen. Außerdem kommen bei ihr des Öfteren Handwerksburschen vorbei, die natürlich auch ein Essen bekommen. Natürlich hat sie damit auch schon negative Erfahrungen gemacht und wurde ausgenutzt. Trotzdem möchte sie es genauso erfahren, dass ihr geholfen wird, wenn sie in Not ist. Frau Woltmanns Gebot ist, auch einmal an andere zu denken. Auch wenn die Familie nicht sehr reich ist, ein kleines Auto besitzt, die Miete für ihr Wirtshaus bezahlen muss und das Sommerloch bevorsteht, haben sie dennoch das Geld übrig um ein Essen auszugeben. Frau Woltmann hat beispielsweise einmal einen Landstreicher ein Essen und eine Decke gegeben. Unseren Freiwilligendienst findet Frau Woltmann übrigens toll, da man einen starken Kontrast zu Deutschland kennen lernt.

Nach unserer stärkenden Mahlzeit, haben wir uns Richtung Burg Lutter begeben. Leider wollte uns fast zwei Stunden kein Autofahrer mitnehmen: Manche haben einfach weggeschaut, andere herabfällig abgewunken und einige haben uns einfach ausgelacht. Erst als wir zwei Leute, die am Straßenrand parkten, direkt angesprochen haben und sie begeistern konnten, fuhren sie einen Umweg, um uns direkt in Lutter abzusetzen. Auf Ledersitzen im Mercedes gefahren zu werden, ist tausend Mal besser, als 15 km zu laufen. Am Ende sind wir heil angekommen. Julian hatte zwar Blasen vom vielen Laufen, aber sonst war alles okay.

Lutter Fu�ballplatz Besprechung Gruppenarbeit

Tag 1: Die Ankunft

Juli 29th, 2006

Heute ging es ziemlich früh los: Um 6:39 wurde ich von meiner Freundin am Bahnhof verabschiedet. Leider war nicht, wie abgemacht, Maik im Zug, da er verschlafen hatte. Somit musste ich den unfreundlichen Schaffner erklären, dass ich kein Ticket hätte und ein Wochenendticket erwerben möchte. Auf meinen Weg lernte ich Dima kennen, einen Russen aus Hannover, der mir von sich und seinen Leben erzählte. Eigentlich nett, aber sein Leben stellte eine andere Welt für mich dar: Alkohol, Bier am Morgen, kein Schulabschluss, große Clique und so weiter. Ein komplett anderer Lebensweg.

In Göttingen stiegen Mateo und Matthias ein, die mich den Rest der Fahrt begleiteten. Zum Schluss wurden wir immer mehr Wise e.V. Freiwillige und kamen schließlich alle um 15.00 Uhr an. Das Seminar begann dann erst um circa 18.00 Uhr, da viele Leute Probleme mit der Anreise hatten.

Zur Begrüßung wurde eine Rede der Veranstalter gehalten und alle Betreuer stellten sich vor. Danach wurde die Begrüßung durch Spiele, wie  Evolution oder Schlange, fortgeführt.

Am nächsten Morgen, sollte die Gruppe getrennt werden: In Gruppe A, die auf der Burg blieben und den Lebensfluss machten und die Gruppe B, die auf dem Sportplatz von Lutter an verschiedenen Workshops teilnehmen sollten. Nachdem gegrillt wurde, waren noch alle Teilnehmer gemütlich beisammen und verschwanden langsam in die Zelte und Zimmer:

Am nächsten Morgen kam ein harter Tag auf uns zu.

Vorbereitungsseminar auf der Burg Lutter

Juli 28th, 2006

Morgen am 29.07.06 ist es soweit. Früh um 6:39 werde ich vom Bamberger Bahnhof aufbrechen um in den Norden zu fahren. Die ganze Fahrt dauert nur 7:49 Stunden und ich muss nur achtmal umsteigen.

Wenn ich auf der Burg Lutter angekommen bin, folgen zwei anstrengende Wochen der Vorbereitung. An dieser Stelle möchte ich die Worte von Clemens Wieben, der dieses Seminar auch schon durchlaufen hat, zitieren: ”Es ist verdammt anstrengend und als es am Ende vorbei war, konnte ich nur noch froh sein.”

Ich werde natürlich an dieser Stelle ausgiebig vom Seminar berichten.

Wer schon einmal in das Programm hinein schnuppern möchte, kann dieses herunterladen.

Burg Lutter

Wer einmal in das “Pädagogische Konzept” der Weltweiten Initiative für Soziales Engagement e.V ansehen möchte, kann dieses ebenfalls herunterladen. In diesem wird unter anderem das Auswahlverfahren, welches ich durchlaufen musste, näher beschrieben. Man siehe dazu “Auswahl- und Eignungsdiagnostik”. Ich war ganz schön erstaunt, als ich gelesen habe was alles dahinter steckt.

Abflugdatum steht fest

Juli 25th, 2006

Ab heute wissen wir unser offizielles Abflugdatum:

Am 08.09.06 (der 21. Geburtstag meiner Freundin) werde ich um 18:05 von Frankfurt am Main nach Mailand fliegen. Dort treffen sich dann alle acht Freiwilligen und dann geht die Reise weiter nach Buenos Aires.

Dort werden wir am 09.09.06 um 6.35 Uhr ankommen und von den zwei Freiwilligen abgeholt werden. Darauf startet unser On Arrival Training.

Es ist ein sehr gutes Gefühl, endlich zu wissen, wann es losgeht.

Benefiz Sommernachtsfest in der Brauerei Wagner in Kemmern

Juli 23rd, 2006

Unter dem Motto „Trinken für den guten Zweck“ fand am 22.07 das Benefiz Sommernachtsfest in der Brauerei Wagner in Kemmern statt. Nachdem man in den letzten Wochen stets eine Hitze von durchschnittlich 30° C am Tag genießen durfte, war das Wetter gestern leider nicht so gut: Pünktlich zum Beginn des Festes um 18 Uhr gab es einen heftigen Wolkenbruch. Danach ließ der Regen leider nur leicht nach und dauerte bis 10 Uhr abends an.

Dennoch verirrte sich der ein oder andere Gast zur Wagner Bräu und genoss ein Bier und Bratwürste oder Steaks vom Grill. Ich möchte mich hier herzlich bei allen bedanken, die meiner Einladung gefolgt sind und mich durch den Kauf von Getränken unterstützt haben.

Am Ende wurde es trotz des anfänglichen Regens ein gutes Fest: Es wurde getrunken, getanzt, gefeiert und gespendet. Noch einmal Dankeschön an dieser Stelle an alle Leute die mich unterstützt haben.

Ein weitere Dank geht vor allem an meine freiwilligen Helfer:

  • Alle vom Norbert Stammtisch
  • Lorenz Wagner
  • Karin Wagner
  • Anna T.
  • Timo Kalks
  • Otto Brandstetter
  • Alexander Zehler
  • Anna-Lena Kraus
  • Benjamin Lange und
  • Melissa Wagner

Bilder:
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100 Spendenbriefe

Juli 20th, 2006

Nachdem ich etliche Tage vorher Adressen gesammelt, Spendenflyer kopiert, Couverts gekauft, Anschreiben entworfen, ausgedruckt und unterschrieben habe, konnte ich heute damit beginnen alle Materialen (Anschreiben, Spendenflyer und Überweisung) einzupacken und die Briefmarken darauf zu kleben. Es sind am Ende mehr als 100 Briefe geworden.

Die Briefe gehen vor allem an lokale Firmen und Zulieferbetriebe der Brauerei Wagner und des M. Dippol Heizungsservice GmbH. An dieser Stelle möchte ich noch einmal ein Dank an Manfred Dippold und Hubert Wagner richten, die mir die Adressen bereit gestellt haben.

Morgen werden die Briefe abgeschickt. Ich werde an dieser Stelle berichten, welchen Betrag eine Firma für mein Freiwilliges Soziales Jahr gespendet hat.

Spendenbriefe schreiben Spendenbriefe Spendenbriefe

Spendendosen

Juli 20th, 2006

Heute früh habe ich vier Spendendosen für ihren Einsatz vorbereitet.

Dankeschön an folgende Geschäfte, die sich dazu bereit erklären, diese aufzustellen:

Spendendose Spendendose

Spendenhäuschen

Juli 18th, 2006

Man nehme:

  • 2 m² Holz
  • 1 Tube Holzleim
  • 16 Blatt Papier
  • Uhu Alleskleber
  • Druckerfarbe

Was dabei herauskommt, kann man auf den drei Fotos begutachten. Ich bedanke mich hier recht herzlich bei Baltasahr Lange, der diese wunderschönen Häuschen gebaut hat.

Wenn man in eines dieser vier Häuschen eine Spende werfen will, sollte man sich an folgende Orte begeben:

  • Diller Keller in Dörfleins
  • Wagner Bräu in Kemmer

Spendenhaus3.jpg Spendenhaus2.jpg Spendenhaus1.jpg

Benefiz Sommernachtsfest in der Brauerei Wagner in Kemmern

Juli 15th, 2006

Unter dem Motto „Trinken und Essen für den guten Zweck“ findet am Samstag, den 22.07.2006 in der Wagner Bräu Kemmern das Benefiz Sommernachtsfest statt. Das Ganze beginnt ab 18 Uhr.

Musikalisch werden die Gäste von den Florinos verwöhnt.

Für Speis und Trank ist gesorgt. Es gibt Bratwürste und Steaks vom Grill, Käsebrote und noch vieles mehr. Um die Kehle zu befeuchten wird es ein breites Sortiment an nicht alkoholischen Getränken und Wein geben. Das Pils kostet 1,50 €, das Weizen und das Schwarzbier 1,80 €.
Der Erlös der Getränke kommt den Straßenkinderprojekt Che Pibe in Buenos Aires / Argentinien, in welchen ich für ein Jahr arbeiten werde, zu Gute.

Außerdem wird es einen Infostand geben, an dem man sich über mein Projekt informieren kann.

Je mehr ihr drinkt, desto mehr spendet ihr!

Poster des Wagner Sommernachtsfest