Zurzeit wird das maritime Klima der Hauptstadt Argentiniens von polaren Kaltluftmassen bestimmt. Dies hat zur Folge, dass bereits im normalerweise milderen Herbst, sehr tiefe Temperaturen erreicht werden.
Als ich vor ein paar Tagen früh um 8.30 Uhr mein Haus verließ, um zur Arbeit zu gehen, bildeten sich weiße Dampfwölkchen vor meinem Mund. Das Thermometer verriet mir den Grund: es hatte zwei Grad unter den Gefrierpunkt. In diesem Moment fühlte ich mich irgendwie sonderlich wohl, fast wie im deutschen Winter. Allerdings habe ich mich auch sehr an die Wärme des argentinischen Sommers gewöhnt und fror deswegen umso mehr.
Ich ließ mir sagen, dass diese Temperaturen die tiefsten sind, die hier erreicht werden und dies sehr ungewöhnlich für diese Jahreszeit ist.
Die Wirtschaft nutzt zurzeit in meinen Augen diese Klimasituation aus, um einen höheren Profit einzufahren. Zum Teil wurden viele Tankstellen nicht mehr mit Gas beliefert, bzw. die Preise für Gas sind rapide angestiegen. Dies hat vor allem für Taxifahrer einen hohen wirtschaftlichen Schaden, da die Taxis in Buenos Aires fast ausschließlich mit Gas betrieben werden.
Aber auch die Industrie selbst wird beeinflusst, da die Energiezufuhr von den großen Firmen reguliert wird. Zum Beispiel konnte General Motors zeitweise nur zwei Stunden am Tag arbeiten, da sie nicht ausreichend Energie zur Verfügung hatte.
Neben dem Taxifahrer sind auch viele öffentliche Gebäude, wie Schule schwer betroffen. Hier sind die Heizung einfach oft ausgeschalten und die Schüler werden in kalten Klassenzimmer unterrichtet. Dies trieb viele Schüler und Lehrer auf die Straße und in letzter Zeit gab es viele Proteste und Straßensperrungen.
Heute wurde ich erst der Zeuge, wie Schüler eine Hauptstraße komplett lahm legten und somit ein großes Verkehrschaos erzeugten. Auf ihren Bannern hatten sie Sprüche wie „Wir wollen eine Heizung“ geschrieben.
Aber auch wir Freiwilligen, hier in Banfield, spüren die Limitation des Gases. In unserem Haus haben wir leider keine fest installierte Heizung. Vielmehr heizen wir die Räume mit einer kleinen Gasheizung, die wir an eine Gasflasche anschließen. Das gute daran ist, dass sie somit mobil einsetzbar ist. Allerdings ist es über längere Zeit nicht wirklich effektiv und durch den Verbrennungsprozess nimmt der Sauerstoff des Zimmers stark ab, was manchmal mit starken Kopfschmerzen endet.
Zahlten wir noch vor ein paar Tage 21 Peso für eine Gasflasche, sind es heute schon fast 28 Peso. Ein extrem rapider Anstieg.
Auch muss man daran denken, dass in 4,6 Millionen Haushalten (bei 36 Millionen Einwohner ist das eine sehr hohe Zahl) die einzige Heizung eine solche mobile Gasflaschenheizung ist. Meist sind diese Haushalte sehr arm, wie zum Beispiel in Villa Fiorito viele Häuser von Projektkinder nur durch diese Heizung betrieben werden. Dieser 20% Anstieg ist ein sehr höhere Ausgabenpunkt, denn wohl nicht alle Familien so leicht wegstecken können. Viele müssen nun wahrscheinlich frieren.
Eigentlich müsste der Staat in solchen Kältesituation den Gasmarkt mit seinen Reserven regulieren. In meinen Augen, hat er aber gerade sein eigentliches Ziel verfehlt.
uh, Patrick!!
Aca hay cada foto que vale oro!
Voy a robar una par…jejej, eso si, no entendi…nada de nada!
Beso
Yani
Hallo Patrick,
kannst du uns vielleicht den Kommentar von „nina molko“ übersetzen?
Viele Grüße von
Manuela