In den letzten zwei Monaten belegte ich jeweils zwei Mal in der Woche einen Spanischkurs, um meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Das Ziel dieses Kurses war es den D.E.L.E. (Diploma de Español como Lengua Extrañera) zu bestehen.
Dieser ist ein internationales Diplom, welches in drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen vom spanischen Kulturministerium ausgestellt wird. Die Prüfung findet nur drei Mal im Jahr statt und wird weltweit nur an Cervantes Instituten durchgeführt. In Argentinien gibt es nur eines dieser Institute, das sich natürlich in Buenos Aires befindet. Die komplette Prüfung wird daraufhin nach Spanien geschickt und dort kontrolliert. Die Prüfung besteht insgesamt aus fünf verschiedenen Teilen:
- Leseverständnis
- Schriftlicher Ausdruck
- Hörverständnis
- Grammatik und Vokabular
- Mündliche Verständigung
Am letzten Samstag absolvierte ich die vierstündige Prüfung (intermedio) und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich diese bestanden habe. Die Ergebnisse werden mir aber erst in zwei Monaten mitgeteilt.
Aber auch, wenn ich die Prüfung nicht bestanden haben sollte, konnte ich in der letzten Zeit ziemlich viel dazulernen. Viele Sachen sind mir nun viel klarer geworden.
Am Anfang war mir zum Beispiel nicht genau klar wo der genau Unterschied zwischen „ser“ und „estar“ liegt (im Spanischen gibt es zwei Wörter für „sein“). Und nun kenne ich über zwanzig verschiedene Fälle, wann man welches der beiden Wörter benutzen muss. Neulich wollte mich ein deutsches Mädchen (auf Spanisch) fragen, woher ich komme. Sie hat aber die falsche Form von „sein“ benutzt und mich stattdessen gefragt wo ich mich gerade befinde. Im schaute sie extrem verwirrt an und dachte mir: „Aber ich stehe doch hier vor dir, wieso fragst du mich, wo ich bin?“ Aber dann bemerkte ich, dass sie den „Anfängerfehler“ gemacht hat und die beiden Formen verwechselte. Wenn man die Sprache lernt ist einem dieser gewaltige Unterschied einfach nicht bewusst. Dieser ist mir allerdings nun schon ins „Blut übergegangen“.
Auch habe ich die Form Subjuntivo gelernt, die es im Deutschen nicht gibt, und die hier zum Beispiel benutzt wird, wenn man einen Willensäußerung oder eine Gefühlsäußerung von sich geben will. Mittlerweile benutze ich den Subjuntivo ständig im Alltag. Dies war vorher nicht der Fall.
Im Großen und Ganzen haben sich meine Grammatikkenntnisse und mein Vokabelschatz extrem verbessert.
Aufgrund des Testes und meiner Arbeit konnte ich bis jetzt noch nicht meinen dritten Erfahrungsbericht anfertigen, dass ich jetzt aber nachholen will. Auch will ich bald auf der Internetseite einen Einblick in meine alltägliche Arbeit geben.